
Vorstellungsgottesdienst
„Wann müssen wir morgen früh noch mal in der Kirche sein?“, diese Frage habe ich gestern mehrfach beantwortet und ich hoffe, dass heute alle Konfirmandinnen und Konfirmanden pünktlich da sind. Die Jugendlichen gestalten ihren Vorstellungsgottesdienst heute selbständig. Die Vorbereitungen dafür laufen schon seit längerem und wir haben gestern noch in der Kirche geübt.
Das Thema ist nicht einfach. Es geht um die Reformation. Auf der Konfer-Freizeit Mitte Januar haben wir uns schon mit dem Thema beschäftigt, schließlich ist 2017 das Reformationsjubiläumsjahr.
An verschiedenen Stationen haben die Jugendlichen erfahren, wie Menschen vor 500 Jahren, zur Zeit der Reformation, gelebt haben. Dann ist einer aus dem Team als Martin Luther aufgetreten. Er hat den Jugendlichen erklärt, was Luther damals wichtig war und was er neu verstanden hat.
Beim Lesen und Studieren der Bibel hat Martin Luther eine neue Erkenntnis für seinen Glauben gewonnen: Der Mensch muss Gott nicht beweisen, wie gut er ist. Er ist angenommen und geliebt von Gott, einfach so, ohne Vorbedingungen und ohne Leistungen.
Eine Erkenntnis, die auch heute noch aktuell ist und die befreiend ist.
Ich hoffe, dass die Jugendlichen die gute Nachricht verstehen und glauben können. Aber das ist heutzutage auch nicht so einfach. Für viele Jugendliche ist Gott ziemlich weit weg, von ihrem eigenen Leben. Ob es Gott überhaupt gibt, stellt mancher in Frage.
Martin Luther sowie viele Menschen damals und bis heute haben entdeckt: Es ist gut, selbst in der Bibel zu lesen und so Neues über Gott und den Glauben zu erfahren. Im Konfirmandenunterricht lesen wir deshalb auch zusammen in der Bibel. Die Jugendlichen hören von der Liebe Gottes und lernen das Leben Jesu kennen. Ob sie nach der Konfirmandenzeit ihren eigenen Weg mit Gott gehen, weiß ich nicht. Ich wünsche ihnen aber, dass diese Erkenntnis Luthers sie auf ihrem Lebensweg begleitet: Ich bin von Gott geliebt - bedingungslos.