Nein-sagen im Advent
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Nein-sagen im Advent

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: So, der Advent steht vor der Tür. Und um ehrlich zu sein: Meist werden ja die Adventstage stressiger als der Rest des Jahres. Eine Adventsfeier jagt die andere, Geschenke müssen gekauft werden und große Familienevents stehen an. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: So war’s doch ursprünglich nicht gedacht, oder?

Nein, natürlich nicht. Und ich find’s total spannend, dass man schon in der frühen Christenheit erkannt hat: Wenn du etwas so richtig bewusst erleben willst, dann solltest du dich darauf auch einstellen. Dich wirklich vorbereiten. Nebenbei: Kurz bevor Jesus zum ersten Mal öffentlich aufgetreten ist, hat Johannes der Täufer genau das überall verkündet: „Wenn der Sohn Gottes in die Welt kommt, dann sollte man innerlich bereit sein. Sonst verpasst man das Beste.“ Und später haben sich die Christen gesagt: „Genau, so eine Vorbereitung … die gönnen wir uns jedes Jahr vor Weihnachten.“ So ist der Advent entstanden.

Aber was mache ich denn, wenn mich die Termine wieder überfallen?

Na, die Adventszeit war ja ursprünglich eine Fastenzeit. Wobei Fasten vor allem heißt: sich konzentrieren. Oder auch: was weglassen. Weil weniger eben manchmal mehr ist … Ich habe mir zum Beispiel vorgenommen: Ich werde dieses Jahr einfach öfter bewusst „Nein“ sagen: Nein, bei dieser Weihnachtsfeier bin ich einfach mal nicht dabei … Nein, ich spiele diesmal nicht den Nikolaus … Nein, wir werden nicht alle Verwandten in den Feiertagen abklappern … Das ist manchmal ganz schön schwierig. Aber wenn ich mir meinen beglückend freien Terminkalender vom Dezember angucke, dann wird mir jetzt schon ganz adventlich ums Herz.

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