Reformationstag
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Reformationstag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Heute ist Reformationstag. Zum 500sten Mal. Darum ist heute ja auch ein bundesweiter Feiertag. Überall wird gefeiert, dass Martin Luther am 31. Oktober 1517 in Wittenberg Thesen angeschlagen hat, die die Welt verändert haben. Die Frage für mich ist jetzt vor allem: Was bleibt nach diesem Jubiläum? Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Was denkst du denn, was bleibt?

Ich hab mich dieses Jahr natürlich wahnsinnig viel mit Martin Luther beschäftigt – und kann nur sagen: Das ist es echt wert! Luther hat eine unglaubliche Fähigkeit besessen, Dinge auf den Punkt zu bringen. Und das, was er angestoßen hat, sollte Menschen helfen, innerlich frei zu werden. Er hat ja vor allem gesagt „Leute, ihr müsst keine Angst vor Gott haben.“ Und ich sag mal so … viele denken heute noch: Glaube ist etwas Einengendes, etwas Bedrückendes, etwas Schweres – also so eine richtige Spaßbremse. Insofern ist der Gedanke Luthers aktueller denn je: Echter Glaube hat eine befreiende Kraft – und deshalb darf er auch Spaß machen.

Freude ist ein Grundgedanke der Reformation?

Und wie. Luther selbst hat mal gesagt: „Wo Glaube ist, da ist auch Lachen.“ Das heißt: Wer nicht befreit und fröhlich lachen kann, auch mal über sich selbst, der hat Luther nicht verstanden. Der Reformator sagt sogar: „Wer immer und überall lachen kann, der ist ein wahrer Doktor der Theologie.“ Ich hoffe: Das Reformationsjubiläum macht etwas von dieser Leichtigkeit und dieser Fröhlichkeit nachhaltig deutlich. Und ich hoffe auch, dass es in den Kirchen jetzt öfter fröhlich zugeht. Mein Eindruck ist: An einigen Stellen hat das neu angefangen.

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