Burning man
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Burning man

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Heute beginnt in den Vereinigten Staaten wieder eines der verrücktesten Events der Welt: der Burning Man. 70.000 Menschen bauen mitten in der Wüste nordöstlich von Reno eine Stadt auf – und feiern zusammen. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Was für ein Festival ist das denn?

Tja, die Veranstalter sagen: Wir sind gar kein Festival, denn wir ja haben keine gebuchten Musik-Acts. Wir sind eher eine Gemeinschaft aus Künstlern und Freaks, die etwas Besonderes erleben wollen. Und das mitten in der Wüste, wo man echte Grenzerfahrungen machen kann.

Und was genau machen die da so?

Wie gesagt: Es geht um Erfahrungen. Und dieses Jahr lautet das Motto „Radical Ritual“, also: Entdecke die Radikalität von Ritualen. Wobei Ritual hier erst mal meint: Es gibt bestimmte Formen, die Menschen helfen, ihr Leben zu gestalten und Gott näher zu kommen. Zum Beispiel Beten, Abendmahl feiern oder Pilgern. Dabei fühlen sich die Burning Man-Leute aber nicht an eine der Weltreligionen gebunden, sondern versuchen, mal verschiedene spirituelle Traditionen spielerisch auszuprobieren – und vielleicht sogar weiter zu entwickeln. Und die Frage: „Welche Formen helfen mir, Gott zu begegnen?“, finde ich natürlich spannend.

Wie könnte denn so ein Ritual aussehen?

Also: Beim Burning Man wird jetzt einfach mal experimentiert, die planen gar nicht so viel. Aber … um mal ein Beispiel zu nennen: Ich arbeite gerade bei einem Projekt mit, da stellen sich jeden Freitag mehrere Hundert Leute nachts im Kreis um eine illuminierte Kirche, nehmen sich an der Hand und singen sich einen Segen zu. Und viele sagen: „Das tut unglaublich gut. Darauf will ich gar nicht mehr verzichten.“

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