Kirchen in Italien
GettyImages/Gito Trevisan

Kirchen in Italien

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Bei Bärbel Schäfer in hr3 geht es nachher um das Urlaubsland Italien. Und wenn ich an Italien denke, dann denke ich automatisch auch an … „Kirchen“. Denn die gibt es ja da zu Tausenden. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Wie kommt es eigentlich, dass selbst hartgesottene Atheisten sich im Urlaub gerne mal einen Dom oder eine Kathedrale angucken?

Da fallen mir gleich drei Gründe ein: Erstens haben viele kirchliche Bauherren über Jahrhunderte nur die besten Architekten, Handwerker und Künstler beauftragt. Das heißt: Die meisten Kirchen sind einfach bauliche Meisterwerke. Dazu kommt: Weil sie ein Stück vom Himmel abbilden sollten, sind Kirchen oftmals allein durch ihre Größe und Weite beeindruckend. Und drittens erzählen sie eine bewegende Geschichte, weil sich ihnen so viele menschliche Erfahrungen gebündelt haben.

Zum Beispiel?

Na, wenn ich weiß: Seit Jahrhunderten kommen Frauen und Männer in diese Kirche um die schönsten Momente des Lebens zu feiern, aber auch die schmerzhaftesten Momente des Lebens vor Gott zu bringen … also … mich berührt das schon. Da haben Menschen gebetet, geweint, gefleht, gelacht, gehofft und geklagt. Eine Kirche ist ein Ballungsraum des Lebens. Und das spürt man auch.

Gibt es denn etwas, was du bei einem Kirchenbesuch empfiehlst?

Früher bin ich selbst durch viele Kirchen wie ein Tourist durchgerannt. Inzwischen setze ich mich gerne einfach mal ein paar Minuten hin und komme zur Ruhe. Und habe dann schon mehrfach erlebt, dass meine Gedanken wie von alleine zu einem Gebet wurden. Nun, ich denke mal: So eine Erfahrung kann selbst einem Atheisten nicht schaden.

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren