Gastfreundschaft
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Gastfreundschaft

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Wenn Menschen von Urlaubserfahrungen erzählen, dann erwähnen sie ganz oft die großartige Gastfreundschaft, die sie in anderen Ländern erlebt haben. Da wird man ganz spontan irgendwo zum Essen eingeladen oder bekommt mal eben die gesamte Lebensgeschichte erzählt. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche, das kennst du doch bestimmt auch?

Natürlich. Wobei es mich besonders verblüfft, dass oft gerade die Menschen gastfreundlich sind, die selbst gar nicht viel besitzen. Ich weiß noch, dass ich mal im Süden in einem Gottesdienst war – und anschließend ganz selbstverständlich gebeten wurde, zum Mittagessen zu bleiben. Und da wurde unfassbar aufgetischt – obwohl klar war, dass die Leute sonst viel bescheidener leben.

Kann man eigentlich was von lernen, oder?

Finde ich auch. Gastfreundschaft ist ein ganz besonderer Wert. Und ich sag mal: Eine Gesellschaft, in der man – ohne lange zu zögern – seine Türen für andere öffnet, ist sicher eine lebenswerte Gesellschaft. Das Verrückte ist: Ich bin so oft in fremden Ländern eingeladen worden und habe selbst gerne Gäste – aber ich könnte gar nicht sagen, wann ich das letzte Mal einen völlig Fremden zu mir nach Hause gebeten habe. Schade eigentlich.

Gibt denn da irgendeinen Tipp, wie man die eigene Gastfreundschaft fördern kann?

Na, Tipp ist vielleicht zu viel gesagt, aber in der Bibel steht ein Gedanke, den ich toll finde: „Sei gastfreundlich, denn es könnte sein, dass derjenige, der vor deiner Tür steht, ein Engel ist.“ Also, wenn ich bei jedem Menschen denke: Hey, das könnte ein Engel sein – dann fällt es mir vermutlich ganz leicht, ihn zu mir hereinzubitten.

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