Wenn Kinder sterben
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Wenn Kinder sterben

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Heute hat Bärbel Schäfer ab 10 Uhr in ihrem Talk ein sehr ernstes Thema: „Wenn Kinder sterben.“ Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Hast Du das als Pfarrer schon erlebt?

Ja, nicht nur einmal. Und das gehört wirklich zu den schwierigsten Momenten im Leben eines Seelsorgers. Ich hab einmal ein ganz kleines Kind beerdigt – und als ich in die Trauerhalle kam und da diesen winzigen Sarg gesehen habe, da musste ich erst mal selbst weinen.

Was sagt man denn trauernden Eltern in so einem Moment?

Meine Erfahrung ist, dass es da gar nicht um Erklärungen oder um große Worte geht. Das Entscheidende ist, da zu sein, zuzuhören, mit auszuhalten, den Schmerz zu teilen. Und manchmal hilft es auch, den Menschen zu zeigen, wie sie ihr Leid und ihre Verzweiflung vor Gott bringen können. Also Ihnen zu zeigen: Ihr seid nicht allein. Ich bin bei euch. Und ich glaube, dass Gott auch bei euch ist.

Hadern die Leute denn nicht mit Gott oder dem Schicksal?

Meist erst, wenn die Phase des Schocks vorbei ist. Und ich sage ihnen dann ganz ehrlich, dass ich die Frage nach dem Warum auch nicht beantworten kann: „Ich weiß nicht, warum euer Kind gestorben ist.“ Ich bin aber sicher, dass bei Gott andere Dinge von Bedeutung sind als bei uns. Zum Beispiel gibt es in der Bibel den Satz: „Noch ehe du im Mutterleib gebildet wurdest, kannte ich dich, noch bevor du geboren wurdest, habe ich dich geliebt und erwählt.“ Das heißt: Jedes Kind hat bei Gott ein Zuhause, auch wenn es auf der Erde keins mehr hat.

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