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Superhelden
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Superhelden

Tanja Griesel
Ein Beitrag von Tanja Griesel, Evangelische Pfarrerin, Fritzlar
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Es ist soweit. Heute kommt der neue Star-Wars-Film in die Kinos. Schon als Kind war ich von der Star-Wars-Welt begeistert und von ihren Helden. Unermüdlich setzen sie sich für das Gute ein und sagen Dinge wie: „Möge die Macht mit dir sein!“ Diese Macht im Star-Wars-Universum teilt sich in eine helle und eine dunkle Seite. Gut und Böse liegen im ständigen Widerstreit. Am Ende gelingt es den Jedi-Rittern, die dunkle Bedrohung zurückzudrängen.

Im Kino haben die Superhelden das Sagen. Regelmäßig retten sie die Welt: Superman, Batman, Spiderman, Iron Man, Thor ... und seit neuestem mischt auch eine Frau mit: Wonder Woman. Eine Amazonenprinzessin, die zur unbesiegbaren Kriegerin ausgebildet wird. Die Helden haben alle etwas gemeinsam: Sie sind schön und stark und am Ende immer die Sieger.

Ich bin keine Wonder Woman. Ich besitze keine Superkräfte. Mein täglicher Kampf beschränkt sich darauf, den Alltag so gut es geht zu meistern. Der Spagat zwischen Beruf und Familie ist Herausforderung genug: Die Termine für alle im Blick zu behalten und zu managen, den Einkauf zu erledigen, den Haushalt zu organisieren, mit den Kindern für Klassenarbeiten zu lernen. Es gibt Dinge, die ich planen kann, und Dinge, die habe ich nicht in der Hand. Manchmal tauchen ganz unerwartet Probleme oder Konflikte auf. Ein Lichtschwert ziehen und die Angelegenheit klären wie ein Superheld, funktioniert hier nicht. Ich muss um Worte ringen, Argumente finden, überzeugen oder Kompromisse eingehen. Und es gibt Situationen, da bleibe ich ratlos zurück und weiß nicht, was ich noch tun kann.

Wo ich mich schwach fühle und erst einmal nicht weiterkomme, hilft es nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. Auch mit meinen begrenzten Möglichkeiten kann ich Gutes bewirken. Gott ist in einem Kind Mensch geworden und nicht in einem Superhelden. Er hat ein Herz für die Schwachen. Und das finde ich richtig stark.

Mir macht das Mut.

 

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