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Alle Guten Gaben
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Alle Guten Gaben

Kurt Grützner
Ein Beitrag von Kurt Grützner, Evangelischer Pfarrer i. R., Kassel
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„Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt, o Gott, von dir.
Wir danken dir dafür!“

Wird das in Familien noch gebetet? Kann man das noch glauben? Oder haben die Recht, die sagen: „Im Leben bekommst du nichts geschenkt“?

Gestern haben wir in vielen Kirchen das Erntedankfest gefeiert. Meistens sind die Altäre dann reich geschmückt mit den Ernte-Früchten der Felder. Ich finde das gut: Ein Fest im Jahr, das mich daran erinnert: „Ich habe Grund zu danken.“

Ich weiß aber auch: Es gibt Lebenssituationen, in denen ist der Dank das letzte, was einem einfällt. Meine Erfahrung ist: Gerade dann hilft es, nach Dingen Ausschau zu halten, für die ich trotz allem danken kann. So wird für mich das was mich bedrückt kleiner.

Mit dem Erntedankfest feiern wir die Erkenntnis: „Das Wichtigste im Leben bekomme ich geschenkt“. Das fängt schon mit dem Leben selbst an: Ich werde geboren. Ich gebäre mich nicht selbst. Und dann die Liebe. Die bekommen wir zuerst von unseren Eltern geschenkt. Und wir geben sie zurück und verschenken sie weiter: An unsere Freunde und Partner, an unsere Kinder. Und dann das Glück, nach dem wir uns so sehr sehnen. Selber machen kann ich es nicht. Und auch das, was ich gut kann, ist natürlich das Ergebnis meines Lernens. Aber nicht nur: Die Grundanlagen sind geschenkt. Darum reden wir auch von Gaben, die ein Mensch hat.

Wem Gott zu weit weg und unbekannt ist, wem Beten darum fremd ist, dem kann es helfen zu überlegen: „Wofür bin ich dankbar in meinem Leben?“
Wer dankbar ist, verbittert nicht.

„Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt, o Gott, von dir.
Wir danken dir dafür!“ Ich bin dankbar, beten zu können

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