Kinder-Erfinder

Kinder-Erfinder

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Wussten Sie, dass Benjamin Franklin erst 12 Jahre alt war, als er im 18. Jahrhundert die Schwimmflossen erfand? Ich nicht. Dabei gibt es ganz viele großartige Erfindungen von Kindern. Zum Beispiel: Wasserskier, Eis am Stiel und Ohrenschützer. Verrückt, oder? ​Angeblich werden jedes Jahr rund 500.000 Erfindungen von Kindern entwickelt. Einfach, weil sie mit viel Lust, Kreativität und Unbefangenheit ihre Ideen umsetzen oder beim Spielen auf ungewöhnliche Ideen kommen.

​Darum wurde der 17. Januar, der Geburtstag des Erfinders Benjamin Franklin, vor einigen Jahren zum „Tag der Kinder-Erfinder“ ernannt. Also zu einem Tag, an dem man Kinder besonders ermutigen soll, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. ​Natürlich gibt es inzwischen auch Projekte wie „Jugend forscht“, die die kindliche Lust am Entdecken fördern. Aber oft tut es ja auch den Erwachsenen ganz gut, sich darüber klar zu werden, welches Potential in Kindern steckt. Einfach weil Kinder an manche Dinge unverkrampfter und spielerischer rangehen. Ja, manche ungewöhnliche Lego-Konstruktion könnte der Grundstein für eine neue Erfindung sein.

​Dass ein „kindlicher“ Zugang zu den Dingen gut tut, gilt auch für den Glauben. Jesus hat sogar einmal verkündet: „Ihr Erwachsenen, wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, dann werdet ihr euch mit dem Himmel schwer tun.“ Seit Jahrhunderten rätseln Theologen, was Jesus damit genau sagen wollte. Vielleicht führt ja der „Tag der Kinder-Erfinder“ auf die richtige Spur: So, wie Kinder manche Entdeckungen machen, weil sie ganz ohne Scheu loslegen, kommt man auch Gott näher, wenn man einfach mal ohne Scheu anfängt zu glauben. Könnte zumindest sein.

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