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Siebenschläfer – eine christliche Legende
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Siebenschläfer – eine christliche Legende

Ute Zöllner
Ein Beitrag von Ute Zöllner, Evangelische Pfarrerin i.R., Pastoralpsychologin, Kassel
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„Und jetzt das Wetter“. Wettervorhersagen gehören zum festen Bestand der Nachrichtensendungen. Da höre ich genau hin, damit ich mich auf das Wetter einstellen kann.

Heute Morgen habe ich sicherheitshalber noch einmal ganz genau an den Himmel geschaut - denn heute ist Siebenschläfer. Der Tag, von dem die Bauernregel sagt, dass er für die nächsten 7 Wochen das Wetter anzeigt. Ist der Siebenschläfer nass – regnet`s ohne Unterlass. Das ist nur ein Beispiel für viele andere Reime zum Tag. Aber hinter dieser Bauernregel steckt eine uralte christliche Legende, die auch im Koran erzählt wird. Sie erzählt nicht nur, warum dieser Tag so heißt, sondern macht auch Mut, Gott zu vertrauen.

Die Geschichte erzählt von sieben Brüdern, im Jahre 251 durch den römischen Kaiser Decius verfolgt wurden. Sie bringen sich bei Ephesus, in einer Höhle, vor ihm in Sicherheit. Die jungen Christen weigerten sich, den heidnischen Göttern zu opfern. Aber unglücklicherweise werden die Männer verraten und in ihrem Versteck lebendig eingemauert. Dennoch vertrauen sie Gott, so dass sie ihr Leben in seine Hand geben und in einen tiefen Schlaf fallen.

Erst 200 Jahre später wurde die Höhle von Bauarbeitern entdeckt. Sie öffneten das Verlies und die Sieben erwachten aus ihrem tiefen Schlaf. Gott hatte sie bewahrt. Er schenkte ihnen neues Leben. Dankbar erzählten die Sieben von ihrem Glauben an Gott. Alle, die ihnen zuhörten, nahmen das Ereignis als Zeichen für die Auferstehung Jesu. Und Kaiser Theodosius war so beeindruckt von der Geschichte, dass er über der Höhle eine Kirche errichten ließ.

Seitdem ich diese Geschichte kenne, denke ich am Siebenschläfer nicht nur an das Sommerwetter, sondern auch an die Kraft, die im Gottvertrauen liegt.

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