Licht

Licht

Dr. Joachim Schmidt
Ein Beitrag von Dr. Joachim Schmidt, Evangelischer Pfarrer, Darmstadt

Manchmal, wenn es dunkel wird, muss ich in diesen Wochen an Las Vegas denken. Zumindest sehen zurzeit ganze Straßenzüge so aus. Lichterketten überspannen die Straßen, in manchen Vorgärten glitzert und funkelt und blinkt es, oft in quietschbunten Farben, dass es nur so seine Art hat, und seit die stromsparenden LED-Birnchen bezahlbar geworden sind, stürzen ganze Lichterkaskaden von Bäumen und Sträuchern.

Auch vor unserem Haus hat der schöne große Kugelbaum ein Lichterkleid bekommen, und ich bekomme oft gesagt, wie viele sich in unserer Straße über den Anblick freuen, wenn sie morgens zur Arbeit fahren oder abends nach Hause kommen.

Irgendwie liegt es ganz tief in uns Menschen drin, dass Lichter in der Dunkelheit auf geheimnisvolle Weise Hoffnung geben. So wie einst der einsame Wanderer in eisiger Winternacht hoffte, in dem fernen Lichtschein eines kleinen Fensters Wärme und ein Obdach zu finden. Das Licht in der Finsternis ist ja auch das große Thema von Weihnachten.

Wir leben in einem reichen Land und können uns viele kleine und große Lichter leisten. Und jedes Licht trägt irgendwie auch die Erinnerung an das große Licht der Hoffnung, das die Christen mit dem Kind in der Krippe verbinden.

Deshalb versuchen gerade in der Weihnachtszeit viele Menschen, auch für jene, denen es nicht so gut geht, ein Licht anzuzünden. Durch Einladungen und Besuche, indem sie Anteil nehmen und helfen, und, ja, zu Weihnachten auch durch Geschenke. Das wird oft kritisch gesehen. Aber auch in jedem Geschenk, in jeder Freude, die es auslöst, liegt ein kleines Stück Geheimnis von Weihnachten.

Übrigens ganz sicher auch in den Spenden für die großen Hilfsorganisationen. Viele, die das Jahr über eher selten daran denken, tun das sehr treu jedes Jahr zu Weihnachten. Ich finde das gut, denn dieses Geld wird dringend gebraucht, und die Not ist groß an vielen Stellen der Welt. Und jede Spende ist wie ein kleines Licht. Also: Öffnen Sie Ihre Herzen und Ihre Portemonnaies. Denn wenn nicht jetzt, wann dann?

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