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Wes Geistes Kind
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Wes Geistes Kind

Ein Beitrag von Sandra Matz, Pfarrerin, Evangelisches Gemeindenetz an der Nördlichen Bergstraße, Alsbach

Mein dreijähriger Sohn fragte mich beim Ins-Bett-Bringen, vor der Gute-Nacht-Geschichte: „Mama- hier sind ja keine Monster, oder?“ Im Kindergarten ist das gerade Thema. Ich antworte: „Nein mein Schatz. Soll ich zur Sicherheit noch mal nachgucken?“ Er guckt etwas skeptisch: „Nein. Lieber nicht. Es gibt ja gar keine. Gar nicht überhaupt.“ Wir haben dann trotzdem das Licht angelassen.

Wir Großen wissen natürlich auch, dass es keine Monster unterm Bett gibt – trotzdem weiß auch ich, wie sich das anfühlt, wenn man sich ängstigt. Wenn einen etwas so beschäftigt, dass man gar kein Auge zumachen kann. Und damit bin ich nicht allein. Da ist die Frau, die nicht einschlafen kann angesichts der Probleme und Sorgen um ihre Familie, die sich vor ihr auftürmen. Der Mann, der sich beruflich überfordert fühlt. Der Schüler, der Angst vor der Mathearbeit am nächsten Morgen hat.

Wenn alles Dunkel ist in einem und die Angst sich einschleicht, dann ist es gut, wenn einer das Licht anmacht. Die Bibel erzählt von Menschen, die das auch nötig hatten. Einmal hat der Apostel Paulus an seinen Freund Timotheus geschrieben, um ihm Mut zuzusprechen: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ Kraft, Liebe und Besonnenheit. Und dann denke ich an die Momente, wo ich das gespürt habe, bei mir und anderen. Wo ich das Gefühl hatte, Gott hat mir den Geist der Kraft geschenkt. Da war die Krise aus der man gestärkt hervor gegangen ist. Die Prüfung, die gelungen ist.

Kraft, Liebe und Besonnenheit. Die schenkt Gott. Ich glaube: Wo wir nicht mehr weiter wissen, da wird er uns auch in Zukunft helfen und lässt uns nicht allein. Deswegen können wir ganz beruhigt sein, also besonnen. Wenn ich mich daran erinnere, wenn die Furcht kommt - das ist dann so ähnlich wie Licht anmachen.

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