
Vermisst
Noch immer gibt es keine Spur von der vermissten Boeing der Malaysia Airlines. Noch immer keine Spur von den 239 Menschen, die sich an Bord befanden. Letzten Samstag, kurz nach dem Start in Kuala Lumpur - auf dem Weg nach Peking - bei bestem Wetter und mit einem erfahrenen Piloten verschwindet die Maschine mit der Flugnummer MH 370 einfach so vom Radar.
Suchtrupps sind seit dem unterwegs, und suchen ein Gebiet ab, so groß wie von Baden Württemberg und Bayern zusammen. Man befürchtet das Schlimmste und hofft das Beste. Ein Iraner war an Bord mit einem falschen Pass. Er war kein Terrorist. Einfach nur ein junger Mann, der nach Deutschland ausreisen wollte. Der malaysische Polizeichef erklärt: „Der Mann hat eine Mutter in Frankfurt am Main – : Sie erwartet ihn dort.“
Sie wird wohl vergeblich warten, ebenso wie die Angehörigen der anderen über 200 Menschen, die gerade sehr schwere Zeiten durch machen...Vielleicht das Schlimmste: Sie haben keinen Ort für ihre Trauer. In Kuala Lumpur hatten die Vermissten das letzten Mal sicheren Boden unter den Füßen. Dorthin hat die Fluggesellschaft die Angehörigen eingeladen.
Wir Menschen brauchen Orte, wo wir trauern können. Orte, die mit dem Verstorbenen in Verbindung stehen. Deswegen ist es vor allem für die Angehörigen so wichtig, dass die Suche nach Überresten der Maschine nicht eingestellt wird. Mein Gedenken gilt heute den Menschen, die sich an Bord der vermissten Boeing befanden... und das Mitgefühl den Angehörigen – wie der iranischen Mutter aus Frankfurt. Mögen sie in dieser unvorstellbar schweren Situation Trost finden und vor allem bald Gewissheit, was und wo es geschehen ist. Und dann - einen Ort für ihre Trauer.