Familienfreundlichkeit

Familienfreundlichkeit

Ein Beitrag von Sandra Matz, Pfarrerin, Evangelisches Gemeindenetz an der Nördlichen Bergstraße, Alsbach

Gerade bekam ich eine wunderschöne Email. Da stand: Jule ist da! Ganz schön mutig, dachte ich mir. Jule ist nämlich die dritte Tochter einer befreundeten Familie. Ich freue mich sehr für unsere Freunde, klar! Aber ich bewundere diese Familie auch, denn die Eltern sind beide berufstätig. Die Mutter  wird jetzt erstmal ein Jahr zu Hause bleiben. Bei der großen Schwester war der Papa für ein Jahr in Elternzeit gegangen. Ihm war das wichtig und er hatte richtig Freude an seinem neuen Aufgabenfeld daheim. Er hat auch einen Arbeitgeber, der ihm das ermöglicht hat.

„Familienfreundlichkeit“, das Wort geht gerade durch die Nachrichten. Sogar in der Bundeswehr ist das jetzt Thema. Aber, dass das zusammengeht – Familie und Beruf - das ist zurzeit weder für Bundeswehr-Mitarbeiter selbstverständlich, noch für viele andere Berufe. Auch für unsere Freunde war und ist das auch nicht immer einfach. Als Mutter eines Dreijährigen kenn ich das und bin darauf angewiesen, dass mich mein Arbeitgeber dabei unterstützt, Beruf und  Familie in Einklang zu bringen.

„Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine sei!“ Das wussten schon die Menschen zur Zeit des alten Testaments. Klar: in Gemeinschaft lebt es sich besser. Und eine der schönsten Gemeinschaften ist nun mal die Familie. Aber es ist auch nicht gut, dass der Mensch ohne Arbeit sei. Natürlich, weil man das Gehalt braucht. Aber auch, weil der Beruf Frauen und Männern viel gibt und sie viel geben können.

Deshalb wünsche ich mir, dass Familien die Freiheit haben, ihren eigenen Weg zu gehen. Aber das können die Familien nicht allein hinkriegen. Da müssen sie die Politik und die Arbeitgeber viel stärker unterstützen. Ich finde es gut, dass das Thema „Familienfreundlichkeit am Arbeitsplatz“ wieder auf dem Tisch liegt. Ich glaube, dass sich die Kosten dafür bezahlt machen werden... Und außerdem die Familien stärker macht.

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