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Jahresrückblick
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Jahresrückblick

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Tja, was waren 2014 die absoluten Highlights, die bedeutendsten Ereignisse und die spektakulärsten Momente? Das wird ja seit Wochen in jedem Sender fleißig zelebriert und diskutiert. Na, immerhin eines ist klar: Dass die deutsche Nationalmannschaft dieses Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft gewonnen hat ... das lässt die Herzen der ganzen Nation höher schlagen. Verständlicherweise.

Wobei ich eines sagen muss: Ich war während der WM in Australien – und da hat sich für diesen ganzen Hype überhaupt niemand interessiert. Wirklich. Kein Mensch. Was vielleicht auch daran lag, dass die australische Nationalmannschaft schon in der ersten Runde ausgeschieden ist. Außerdem wurden die WM-Spiele immer morgens um 5 übertragen. Ich saß da also dauernd einsam und müde vor dem Fernseher in der Hotellobby, weil meine Familie lieber schlafen wollte.

Das heißt: Während in Deutschland die Leute jeden Sieg unserer Elf euphorisch gefeiert haben, gab es ganze Kontinente, in denen die WM die Leute völlig kalt gelassen hat. Na gut, die sind ja selbst schuld. Aber mir hat das trotzdem klar gemacht, dass solche Ereignisse natürlich relativ sind. Und so sehr ich mich über unsere Erfolgsschiene gefreut habe: Für mein Leben war sie doch eher eine nette Randerscheinung.

Und vielleicht ist das ja dann auch die eigentliche Frage, die man sich bei einem Jahresrückblick stellen sollte: Welche Ereignisse haben mein Leben dieses Jahr geprägt? Was hat mein Leben wertvoll gemacht?  Oder völlig chaotisch? Und worauf kommt es wirklich an? Der Apostel Paulus war da übrigens sehr direkt. Er sagt: „Im Leben kommt es nur auf drei Dinge an: Glaube, Hoffnung und Liebe – und die Liebe ist das Allerwichtigste.“ Könnte das nicht die zentrale Jahresrückblicksfrage sein: „Wo habe ich geliebt?“

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