Johannes

Johannes

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Eine der erstaunlichsten Gestalten des Neuen Testaments ist Johannes der Täufer. Ein komischer Typ, der einen Mantel aus Kamelhaaren trägt, der nur Heuschrecken und Honig isst und der in der Wüste lauthals verkündet, es sei nun höchste Zeit, sich bereit zu machen.

 

Warum? Nun, Johannes ist der festen Überzeugung, dass der damals schon seit Jahrhunderten erwartete Messias, der von Gott gesandte Retter, demnächst auf die Welt kommen wird. Und Johannes hält es für seine Lebensaufgabe, die Menschen auf dieses Ereignis aufmerksam zu machen.

In der Bibel klingt das so: „Bereitet alles für den Boten Gottes vor. Ebnet den Weg für ihn. Die Täler sollen erhöht und die Berge erniedrigt werden, begradigt alles, was schief ist – und sorgt dafür, dass jeder die Ankunft des Heilands Gottes mitbekommt.“

Nun meinte Johannes mit diesen Bildern natürlich keine realen Straßenbauarbeiten, sondern, sich innerlich auf den Retter vorzubereiten. Und verständlicherweise fragt das Volk ganz erregt: „Was sollen wir denn konkret machen?“

Ich fasse die Antwort von Johannes mal ein bisschen zusammen. Sinngemäß sagt er: „Schaut vor allem, ob euer Leben so ist, dass Gott darin Platz hat. Redet, denkt und handelt so, dass der Weg in eure Herzen frei ist, so, dass Gott dort einen Zugang findet.“

Was Johannes der Täufer vor 2000 Jahren in der Wüste verkündet hat, ist  das, wofür seither der Advent steht: eine Vorbereitungszeit auf die Ankunft Jesu. Und ich behaupte mal: Die Erfahrung hat jede und jeder schon mal gemacht: Wenn man auf etwas innerlich vorbereitet ist, dann erlebt man es ganz anders, als wenn es einfach über einen hereinbricht. Na, drei Tage haben wir ja noch.

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