Licht

Licht

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Kennen Sie die Geschichte von den zwei Prinzen, denen ihr Vater eine knifflige Aufgabe stellt, um herauszufinden, welcher von beiden sein Nachfolger werden soll? Passen Sie auf: Die Prinzen bekamen je 5 Silberstücke Startkapital und den Auftrag, damit bis zum Abend die größte Halle des Schlosses zu füllen.

Der erste Prinz ritt an einer Zuckerrohrfabrik vorbei, sah dort die Berge von ausgedroschenem Zuckerrohr, kaufte den ganzen Abfall auf und brachte ihn in den Thronsaal. Zufrieden rief: „Der Saal ist voll. Ich habe es geschafft, Vater. Mach mich zu deinem Nachfolger.“ Doch der König wollte auch noch auf den zweiten Sohn warten.

Der kam erst, als es schon dunkel geworden war. Er ließ das abgedroschene Zuckerrohr wieder heraustragen und stellte sich dann in die Mitte des finsteren Saals. Dort entzündete er eine Kerze ... und deren Schein strahlte bis in den letzten Winkel.

Begeistert sagte der Vater: „Du sollst mein Nachfolger sein. Dein Bruder hat fünf Silberstücke ausgegeben, um die Halle mit nutzlosem Zeug zu füllen. Du aber hast nicht einmal ein Silberstück benötigt um den Saal mit dem zu füllen, was die Menschen wirklich brauchen –  mit Licht.\"

Tolle Geschichte. Finde ich. Vielleicht, weil ich die Sehnsucht kenne, dass es um mich und in mir hell wird. Und es ist ja kein Wunder, dass uns gerade jetzt in der dunklen Winterzeit jede Kerze mit ihrem Licht das Gemüt aufhellt. Außerdem passt das Licht natürlich auch zu Weihnachten. Schließlich feiern wir die Geburt Jesu, der von sich gesagt hat: „Ich bin das Licht der Welt.“ Mal sehen, ob es uns aufgeht.

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