Barbaratag
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Barbaratag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Heute, am Barbaratag, holen sich viele Leute nach alter Tradition den Zweig eines Obstbaums ins Haus und stellen ihn ins Wasser. Weil diese Barbara-Zweige dann in der warmen Heizungsluft bis Weihnachten anfangen zu blühen – und dadurch Licht und Farbe in die graue Winterzeit bringen.

Die dahinterstehende Legende soll übrigens Anfang des 4. Jahrhunderts in der heutigen Türkei stattgefunden haben. Ja, damals wurde die junge und äußerst attraktive Barbara von ihrem Vater in einen Turm gesperrt. Warum? Weil er nicht wollte, dass sie sich weiter mit diesen Christen traf, die überall von der Liebe Gottes schwärmten.

Aber Barbara fand den christlichen Glauben so überzeugend, dass sie sich sogar in ihrer Abgeschiedenheit bekehrte und sich später heimlich taufen ließ. Tja, und das wiederum entsetzte ihren Vater so sehr, dass er beschloss, Barbara lieber zu töten, als ihre Entscheidung zu akzeptieren. Kurzum: Er übergab sie direkt dem römischen Statthalter Marcianus zur Hinrichtung.

Und dabei passierte es: Auf ihrem Weg ins Gefängnis streifte Barbara einen Baum, und ein Zweig blieb an ihrem Kleid hängen. Diesen Zweig stellte sie in ihrer Zelle in ein Gefäß mit Wasser - woraufhin er am Tag ihrer Enthauptung anfing zu blühen. Ein Zeichen, dass das Leben stärker ist als der Tod.

Ich werde nachher auch in den Garten gehen und mir einen Zweig holen. Weil ich mich auf die Blüten an Weihnachten freue. Und weil sie an eine starke Frau erinnern, die ihren Glauben so wundervoll fand, dass sie ihn nicht aufgeben wollte.

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