Weihnachtsmarkt

Weihnachtsmarkt

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Jetzt sind sie wieder offen. Endlich. Die Märkte, auf denen es so herrlich nach gebrannten Mandeln, Glühwein und Kräuterbonbons riecht. Die Märkte, auf denen es so romantisch glitzert. Und auf denen ich meist auch noch ein paar schöne Geschenkideen finde. Traumhaft.

Sie wissen schon, welche Märkte ich meine, also: die Weihnachtsmärkte. Wobei: Dieser Name scheint ja nicht mehr überall in zu sein. Wirklich! Zumindest haben jetzt erste Städte angefangen, ihre Weihnachtsmärkte umzubenennen. In „Wichtelmarkt“, „Mondschein-Markt“ oder „Markt der Vielfalt“.

Warum? Na, weil „Weihnachtsmarkt“ so penetrant christlich klingt. Und weil man ja die atheistischen und die andersgläubigen Kunden nicht verprellen will. Darum heißen Weihnachtsbäume auch immer öfter „Lichterbäume“. Und so mancher Politiker überlegt, ob eine Weihnachtskrippe mit Maria, Josef und dem Jesuskind auf dem Marktplatz überhaupt noch zumutbar ist.

Nun kann ja jeder seinen Markt nennen, wie er will, aber ich frage mich natürlich, ob es nicht äußerst sinnvoll ist, dass ein Weihnachtsmarkt „Weihnachtsmarkt“ heißt. Schließlich findet er anlässlich des Weihnachtsfestes statt. Und eines ist ganz klar: Wenn man bei einem Ereignis wie einem Weihnachtsmarkt irgendwann gar nicht mehr weiß, warum man es eigentlich feiert, dann wird es belanglos.

Dann kann man zwar am Lichterbaum immer noch einen Schneepunsch trinken, aber das einzigartige Weihnachtsgefühl wird ausbleiben. Die Vorfreude auf das große Fest des Heiligen Abends. Sprich: Auf einen Weihnachtsmarkt möchte ich gehen, ein „Wintermarkt“ lässt mich ziemlich kalt.

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren