Totensonntag
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Totensonntag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Nächste Woche ist der erste Advent – und dann beginnt ein neues Kirchenjahr. Deshalb wird der heutige, letzte Sonntag des Kirchenjahres schon seit dem Mittelalter als „Totensonntag“ oder als „Ewigkeitssonntag“ bezeichnet. Weil da noch einmal der Menschen gedacht wird, die im Lauf des vergangenen Jahres gestorben sind – und weil es um das Thema „Ewiges Leben“ geht.

Dahinter steckt ja nun wirklich eine existentielle Frage: Ist mit dem Tod alles vorbei – oder kommt da noch was? Gibt auf dem Sterbebett der Körper den Geist auf – oder gibt vielleicht der Geist nur den Körper auf? Und wenn da noch was kommt: Was kommt denn da?

Natürlich haben sich Menschen darüber zu allen Zeiten viele Gedanken gemacht. Und sie haben versucht, sich das vorzustellen: Wie man dann möglicherweise als Engel auf einer Wolke sitzt, Harfe spielt und frohlockt. Allerdings: Die Bibel selbst ist da viel nüchterner. Sie versucht gar nicht erst, irgendwelche Bilder von der Ewigkeit zu liefern. Weil sie ahnt: Das, was man nicht denken kann, lässt auch nicht angemessen vor Augen malen.

Festgehalten haben sich Christinnen und Christen nur an einem Gedanken: Wenn es stimmt, dass Jesus auferstanden ist, dann ist Gott stärker als der Tod. Und das allein reicht, um vor dem Sterben keine  Angst zu haben. Oder wie Jesus selbst sagte: „Wer an mich glaubt, der wird leben – auch im Tod.“ Deshalb ist der heutige „Ewigkeitssonntag“ bei aller Trauer um die Verstorbenen ein Hoffnungstag.

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