Am Sonntag bist du tot
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Am Sonntag bist du tot

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Pater James ist ein warmherziger Priester in einer irischen Kleinstadt. Doch eines Tages passiert im Beichtstuhl etwas Unglaubliches: Ein Mann erzählt dem Pater nämlich, dass er als Kind jahrelang von einem katholischen Geistlichen missbraucht wurde. Und weil der Täter schon tot ist, hat der Mann beschlossen, als Rache stattdessen einen besonders netten Geistlichen zu töten – nämlich Pater James, mit dem er gerade spricht. Danach verschwindet der Mann unerkannt aus dem Beichtstuhl.

Eine Woche hat der Pater noch Zeit. Um seine persönlichen Angelegenheiten zu regeln. Um den Mann zu finden, der ihm den Tod angedroht hat. Um ihn vielleicht doch noch von der Liebe und der Güte Gottes zu überzeugen. Oder, wenn er denn nun sterben muss: Um mit Gott und sich ins Reine zu kommen. Und um darüber nachzudenken, ob ein Unschuldiger wirklich an Stelle eines Schuldigen sterben kann. Schließlich hat der Geistliche das ja immer gepredigt, wenn er auf der Kanzel erzählte, dass Jesus für die Schuld der Menschen am Kreuz gestorben ist.

Eine Woche begleitet der Zuschauer in dem Film „Am  Sonntag bist du tot“ den irischen Seelsorger auf seiner Suche nach seinem Mörder, nach sich selbst und nach Gott. Und erlebt, wie zerrissen ein Mensch sein kann, der an das Gute glaubt und dabei selbst in seinem kleinen Dorf mit unglaublich viel Missmut, Gehässigkeit und Wut konfrontiert wird.

„Am Sonntag bist du tot“ ist keine leichte Kost. Aber ein filmisches Ereignis, mit dem ich unterhaltsam den großen Fragen nach dem Leben und dem Tod nachgehen kann.

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