Laubhüttenfest
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Laubhüttenfest

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Schon mal was vom Laubhüttenfest gehört? Fabian Vogt von der evangelischen Kirche wollte es genau wissen.

Heute ist in Israel Feiertag. Ja, dort und auf der ganzen Welt feiern gläubige Juden dieses Jahr (2014) am 9. Oktober den Beginn des Laubhüttenfestes.

Was vor allem Familien mit Kindern toll finden, weil da in oder vor jedem Haus symbolisch eine Laubhütte gebaut wird, in der man dann eine Woche lang lebt. Ein echtes Abenteuer.

Gefeiert wird dieses Laubhüttenfest schon seit Jahrtausenden, weil es im Alten Testament an einer Stelle heißt: „Während des Auszugs aus dem Land Ägypten lebten die Israeliten in Laubhütten.“ (3. Mose 23,42)

Das bedeutet: Diese aus Zweigen und Blättern zusammengebastelten Gebilde erinnern vor allem an die Befreiung des Volkes Israel. Daran, wie aus Sklaven freie Menschen wurden. Und das finde ich schon großartig. Weil Freiheit unendlich kostbar ist.

Und darum wird ja auch bei uns heute am 9. Oktober 2014 gefeiert: dass vor 25 Jahren in Leipzig die Demonstration nach den Friedensgebeten den Durchbruch der ostdeutschen Freiheitsbewegung brachte. Eigentlich müssten wir die Freiheit noch viel öfter feiern.

Wenn am heutigen Abend in Israel die Familien in ihre Laubhütten klettern, um noch einmal an ihren Auszug aus der Sklaverei zu erinnern, dann machen sie das übrigens mit großer Dankbarkeit. Dafür, dass Gott sie in die Freiheit geführt hat. Und weil die Dankbarkeit so eine wichtige Rolle spielt, wurde das Laubhüttenfest nach und nach auch zu einer Art Erntedankfest.

Denn das göttliche Geschenk der Freiheit, das gab es eben nicht nur vor 3000 Jahren, das kann man auch heute noch erleben.

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