Tag des Toilettenpapiers
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Tag des Toilettenpapiers

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Es gibt diese ziemlich grässlichen Momente, wenn man sich gerade auf einer Toilette ... erleichtert hat – und dann entdeckt, dass kein Toilettenpapier mehr da ist. Kennen Sie das? Ein Trauma. Das nennt man, glaube ich, Schüsselerlebnisse. Ist doch wahr! Wenn man dann nicht zufälligerweise ein Tempo in der Tasche hat, sieht’s übel aus. Vor allem aber wird einem bewusst, dass etwas so Selbstverständliches wie Toilettenpapier eine Krise auslösen kann – wenn es nicht da ist.

Ich habe keine Ahnung, wer auf die bescheuerte Idee kam, es müsse einen „Tag des Toilettenpapiers“ geben. Aber nun findet er heute statt. Und da kann man zumindest mal versuchen, dem Klopapier ein wenig Achtung zu erweisen. Ja, schließlich ist es mit vielen Dingen so, dass wir sie, weil sie so alltäglich sind, irgendwann gar nicht mehr bewusst wahrnehmen. Wer macht sich schon ernsthafte Gedanken über Toilettenpapier?

Nur passiert einem dieses Für-selbstverständlich-Nehmen dummerweise nicht nur bei Gebrauchsgegenständen, sondern auch, wenn es wirklich um etwas geht. Was weiß ich: um die Liebe des Partners, um die Zuneigung der Kinder, um die Gesundheit, das Zuhause oder um den Glauben. Wie wichtig diese Dinge sind, entdeckt man erst, wenn sie auf einmal fehlen.

Vielleicht ist der „Tag des Toilettenpapiers“ ja auch ein Anlass, einfach mal bewusst für die vielen Sachen dankbar zu sein, die das Leben leichter und schöner machen. Ach ja, ich weiß nicht, ob Sie’s wissen: Dreiviertel der Menschheit müssen auch heute noch ohne Toilettenpapier zurecht kommen.

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