Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Vor 60 Jahren erschien Tolkiens Meisterwerk „Der Herr der Ringe“. Und mit ihm eine ganze Welt. Schließlich tummeln sich in dem geheimnisvollen Reich „Mittelerde“ Horden ganz unterschiedlicher Völker. Und der kleine Hobbit Frodo muss sich auf einen abenteuerlichen Weg machen, um den üblen Ring der Macht zu vernichten.

150 Millionen Mal wurde die fantastische Trilogie inzwischen verkauft. Und bis heute fragen sich die Kritiker, warum „Der Herr der Ringe“ eigentlich so ein Welterfolg wurde. Nun, das könnte auch damit zu tun haben, dass die Romane vom Kampf zwischen Gut und Böse erzählen. Und von Helden, die sich entscheiden müssen, auf welcher Seite sie stehen wollen.

Tolkien selbst schrieb deshalb in einem Brief: „Selbstverständlich ist der ‚Herr der Ringe’ ein durch und durch religiöses Werk.“ Tolkien war ein überzeugter Christ. Und er stellt seine kleinen und großen Krieger mitten hinein in die Frage, ob sie dem Guten oder dem Bösen folgen wollen.

Am deutlichsten wird das, als der oberste Magier Saruman dem Zauberer Gandalf erklärt: „Eine neue Macht steigt auf. Gegen sie werden uns die alten Verbündeten nichts nützen. Das also ist die Wahl, vor die du oder wir gestellt sind. Wir können uns dieser Macht anschließen. Es wäre klug, Gandalf.“

Aber Gandalf entscheidet sich für das Gute. Dann erlebt er so etwas wie Tod und Auferstehung, kehrt als „Gandalf der Weiße“ zurück und hilft, die dunklen Mächte zu vernichten. Vielleicht fasziniert uns der „Herr der Ringe“ ja wirklich deshalb, weil er uns immer wieder neu fragt, auf welcher Seite wir stehen wollen.

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