Attentat auf Adolf Hitler
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Attentat auf Adolf Hitler

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Das Attentat hatte den Decknamen „Operation Walküre“. Und es gilt als bedeutendster Umsturzversuch während der Zeit des Nationalsozialismus: Vielen Wehrmachts-Offizieren war damals klar geworden: Man kann dem sinnlosen Weltkrieg und der Völkervernichtung nur dadurch ein Ende machen, dass der Diktator stirbt.

So deponierte Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg am 20. Juli 1944 im so genannten „Führerhauptquartier“ eine Aktentasche mit einer Bombe. Doch Adolf Hitler hatte Glück. Er wurde durch die Detonation im Besprechungszimmer nur leicht verletzt. Als Racheakt ließ er dann mehr als 200 Personen hinrichten.

Nun diskutieren Ethiker ja schon seit langem darüber, ob es denn moralisch erlaubt sei, einen Tyrannen zu töten. Stauffenberg selbst schrieb dazu vor seinem Attentat: „Es ist Zeit, dass jetzt etwas getan wird. Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muss sich bewusst sein, dass er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird. Unterlässt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem Gewissen.“

Ähnlich hat sich auch der Widerstandskämpfer und Theologe Dietrich Bonhoeffer geäußert. Er sagte: „Kirche muss in manchen Fällen bereit sein, Schuld auf sich zu nehmen, um schlimmere Schuld zu vermeiden.“ Bonhoeffer war sich sehr bewusst, dass ein Tyrannenmord trotz allem ein Mord ist. Eine schwere Schuld. Aber er war bereit, diese Schuld zu tragen, um nicht noch größere Schuld auf sich zu laden – voller Hoffnung auf die Vergebung Gottes.

Darf man einen Tyrannen töten? Eine schwierige Frage. Finde ich ...

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