Tarzan

Tarzan

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Comics, Bücher, Zeichentrickserien, ein Musical und angeblich mehr als 100 Spielfilme: Es gibt wohl kaum eine literarische Figur, die so berühmt ist wie ... Tarzan. Und das, obwohl sein bekanntestes Zitat eher primitiv daherkommt: „Du Jane – ich Tarzan!“

Ja, die Geschichte vom Urwaldmenschen scheint irgendwas in uns anzurühren. Nach dem Schiffbruch seiner Eltern wird er von Affen großgezogen und lernt, sich im Dschungel zu behaupten. Tarzan ist der starke Naturbursche, der die Annehmlichkeiten der Zivilisation gar nicht braucht. Er führt der Welt vor Augen, dass man auch mit Lianen und Bananen glücklich sein kann.

1914, also vor hundert Jahren, erschien der erste Tarzan-Roman des amerikanischen Schriftstellers Edgar Rice Burroughs. Und natürlich ist der tollkühne „Herr der Affen“ ein wahrhaft „edler Wilder“. Burroughs schreibt: „Er war ein Bild von einem Mann, mit herrlichem Körperbau.“ Wow!

Letztlich spielt der Autor klug mit den ewigen Zweifeln des Menschen daran, ob uns die technischen und kulturellen Entwicklungen wirklich gut tun. Ob uns all das Wissen und Fragen eigentlich glücklicher gemacht haben. Oder ob sie uns letztlich von uns entfremden. So natürlich leben wie Tarzan – wäre das nicht besser!

Da wundert es mich auch nicht, dass Menschen schon 3000 Jahre früher die Geschichte vom Paradies aufgeschrieben haben. Die Idee von einem Ort, an dem der Mensch – unbelastet von zu viel Erkenntnis – einfach sein kann. Ganz nah bei sich, bei der Natur und bei Gott. Letzten Endes verkörpert Tarzan die unerschütterliche Sehnsucht nach dem Paradies. Na, warum auch nicht ...

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