Leibniz
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Leibniz

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Kennen Sie Gottfried Wilhelm Leibniz? Das war ein ziemlich kluger Kopf. Und wer ihn nicht als Universalgenie kennt, der weiß wenigstens, dass ein bekannter Butterkeks nach ihm benannt ist. Am 1. Juli 1646 wurde der Philosoph geboren, und er hat eine steile These aufgestellt, die bis heute diskutiert wird. Diese These lautet: „Gott hätte die Welt nicht erschaffen, wenn sie nicht unter allen möglichen die beste wäre.“

Verrückter Gedanke, oder? Unsere Welt – die beste aller möglichen? Stimmt das, bei all dem, was wir an Leid, Naturkatastrophen und Elend erleben? „Na ja“, hätte Leibniz geantwortet: „Natürlich gibt es an unserer Erde manches zu bemängeln. Aber es ist gar nicht einfach, sich eine bessere Welt vorzustellen. Also eine Welt, in der die Menschen zugleich soviel Freiheit haben und so selbstbestimmt leben können.“

Dazu kommt: Eine Welt, in der es gar nichts Böses gäbe, in der gäbe es auch nichts Gutes. Ja, weil wir das Gute nur da wahrnehmen können, wo wir auch das Böse kennen. Und so wagte Leibniz eben die Behauptung: „Wir leben in der besten aller Welten.“

Es wäre sicher hochspannend, mal darüber zu diskutieren, ob und wie Gott unsere Welt noch schöner und lebenswerter hätte machen können. Eines aber ist klar: Wer glauben kann, dass er in der „besten aller Welten“ lebt, der kann das Dasein auch genießen. Der kann Ja zu dieser Welt sagen. Und das ist schon ganz schön viel.

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