Fronleichnam

Fronleichnam

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Fronleichnam ist immer an einem Donnerstag. Warum? Weil dieser alte kirchliche Feiertag an den Gründonnerstag erinnert. Also an den Tag, an dem Jesus mit seinen Jüngern vor Ostern das Abendmahl feierte.

Und heute, 9 Wochen nach dem Gründonnerstag, wird noch mal hervorgehoben, um was es dabei geht. Dass Jesus beim Abendmahl, als er das Brot an seine Jünger austeilte, gesagt hat: „Dieses Brot ist mein Leib.“

Der Name „Fronleichnam“ stammt nämlich aus dem Mittelalter und bedeutet nichts anderes als „Leib des Herrn“. Weil Jesus ja erklärt hat, dass er bei jedem Abendmahl, das Glaubende zusammen feiern, leibhaftig anwesend sein wird.

Leider streiten sich manche Christen nun schon seit Jahrhunderten darüber, was das bedeutet: „Jesus ist im Brot gegenwärtig.“ Verwandelt sich da das Brot in Fleisch? Geht es darum zu fühlen, dass Jesus anwesend ist? Oder ist das Ganze vor allem ein Symbol, das Jesus immer bei den Menschen sein wird?

Wissen Sie was? Ich glaube, dass das ein Geheimnis ist, das man gar nicht lüften muss. Wenn Christinnen und Christen zusammen essen und dabei daran denken, dass Jesus versprochen hat, mitten unter ihnen zu sein, wenn sie sich in seinem Namen versammeln – dann ist er für diese Menschen leibhaftig anwesend. Auf ganz geheimnisvolle Weise und doch lebendig und erfahrbar.

Jedenfalls ist es das, was mir beim Abendmahl wichtig ist: Nicht alles erklären zu wollen, sondern Jesus gegenwärtig werden zu lassen.

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