Girl’s and Boy’s Day

Girl’s and Boy’s Day

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Das ist doch erstaunlich: Einige Berufe sind immer noch totale Männer-Domänen. „Wie schade“, fanden kluge Leute und haben den „Girl’s Day“ erfunden, den Tag, an dem sich Mädchen mal in Ruhe über „typische“ Männerberufe informieren können. Und eine Langzeitstudie bestätigt: Das funktioniert. Mädchen bewerten zum Beispiel das Image von technisch-naturwissenschaftlichen Berufen inzwischen deutlich positiver.

Ja, und weil die Gleichberechtigung bei der Berufswahl nicht Halt macht, schnuppern seit Kurzem auch die Jungs. Heute ist auch „Boy’s Day“. Und die Boys schauen ebenfalls rein in die klassischen Berufsfelder des anderen Geschlechts: Grundschullehrer, Altenpfleger oder Biologe. Alles Jobs, in denen sonst mehr als 60 Prozent Frauen arbeiten. Und mancher entdeckt, dass sich die Vorurteile gar nicht bestätigen.

Es wäre ja auch bescheuert, eine Arbeit, die man toll findet, nur deshalb nicht zu machen, weil sie als „Frauenjob“ oder als „Männerjob“ gilt. Jemand, der seinen Beruf liebt, wird darin allemal glücklicher als einer, der zwar irgendwelchen fragwürdigen Gewohnheiten entspricht, aber seine Begabungen gar nicht ausleben kann.

Mmh, vielleicht lassen sich sogar die biblischen Worte von Paulus aus dem „Hohelied der Liebe“ auf den Beruf übertragen. Der Apostel sagt ja: „Ich kann noch so begabt, noch so klug und noch so mächtig sein. Wenn in dem, was ich tue, keine Liebe ist, dann ist mein ganzes Dasein hohl.“ Hoffentlich entdecken die Mädchen heute am Girl’s Day ihre Liebe zu einem Beruf, von dem sie immer dachten: „Das machen doch nur Männer.“ Oder umgekehrt.

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