Skispringen in Willingen

Skispringen in Willingen

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Ich wollte mir die Mühlenkopfschanze in Willingen mal anschauen. Auf der Durchreise. Und als ich dann davor stand, dachte ich spontan: Ganz ehrlich, nichts auf der Welt könnte mich jemals dazu bringen, hier runterzuspringen. Uaah. Ich meine: Das ist doch Wahnsinn. Der Schanzenrekord liegt deutlich über 150 Meter.

Aber dann wurde mir klar, dass die Skispringer, die hier ab morgen wieder um den Weltcup springen, natürlich auch klein angefangen haben. Ja, deren erste Sprünge gingen bestimmt nicht 150 Meter weit. Die haben alle vorsichtig geübt, sich erst mal langsam ans Fliegen gewöhnt und dann nach und nach gelernt, auch größere Schanzen zu springen.

Da wurde meine Ehrfurcht schon kleiner. Zumindest ein bisschen. Ja, schließlich geht mir das bei vielen Dingen so: Ich sehe beeindruckt, was Menschen können, und vergesse dabei schnell, dass die meisten erst Schritt für Schritt gelernt haben, mit immer größeren Herausforderungen zurecht zu kommen.

Das aber heißt: Nur wer langfristig motiviert ist, ein Ziel zu erreichen, kommt auch auf die großen Schanzen. Wer voller Glauben dran bleibt. Der Prophet Jesaja schrieb dazu schon vor langer Zeit: „Viele Menschen werden müde und geben auf. Aber wer auf Gott vertraut, der bekommt immer wieder neue Kraft, so dass er anfängt zu fliegen wie ein Adler.“ Passt doch irgendwie zum Skispringen in Willingen.

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