Welttag der Religionen

Welttag der Religionen

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Ein „Welttag der Religionen“ ist schon spannend. Ja, heute finden auf der ganzen Welt Veranstaltungen statt, die sich mit dem Dialog zwischen den Religionen und mit der Einheit der Religionen beschäftigen.

Wenn man bedenkt, wie oft und hartnäckig sich die Anhänger verschiedener Religionen bekämpft und bekriegt haben und noch bekriegen, dann ist es tatsächlich ein riesiger Fortschritt, dass in den letzten Jahrzehnten viele Glaubensgemeinschaften gelernt haben, auch miteinander zu reden. Anders Glaubende zu achten. Ja, sie überhaupt erst mal richtig kennen zu lernen – und sich nicht auf Vorurteilen auszuruhen. Zu entdecken, dass ein Muslim, ein Jude, ein Buddhist oder ein Hindu genauso ernsthaft nach Himmel und Erde fragt, wie ein Mensch aus der christlichen Kultur.

Dabei wurde dem einen oder anderen auch klar, wie viel die großen Weltreligionen tatsächlich gemeinsam haben. Ja, allen Glaubensgemeinschaften geht es darum, dass das Miteinander der Menschen gelingt. Sie machen deutlich, dass man anders denkt und handelt, wenn man weiß, dass das Leben in größere Zusammenhänge eingebunden ist.

Angeregt haben den „Welttag der Religionen“ übrigens die Baha’i, eine religiöse Gruppe, die sich den Dialog der Glaubenden schon immer auf die Fahnen geschrieben hat. 1950 war das. Und seither gilt der Grundsatz: In einen Dialog eintreten kann man nur dann, wenn man den eigenen Standpunkt wirklich kennt. Insofern ist der heutige „Welttag der Religionen“ auch eine Einladung, dem eigenen Glauben auf die Spur zu kommen. Und dann mit anderen offen und anregend zu diskutieren.

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