Godmother

Godmother

Dr. Peter Kristen
Ein Beitrag von Dr. Peter Kristen, Evangelischer Pfarrer und Studienleiter, Religionspädagogisches Institut Darmstadt

Vor kurzem bin ich über ein englisches Wort gestolpert: godmother. Godmother, heißt das wirklich Gottesmutter, oder so? Nein, godmother, so heißt im Englischen die Taufpatin. Eine Frau also, die bei der Taufe eines Kindes versprochen hat, es mindestens bis zu Konfirmation zu begleiten. Sie will mit dafür zu sorgen, dass das Kind eine religiöse Tradition kennenlernt und dass es ihm auch seelisch gutgeht. Ebenso ist „godfather“ der Patenonkel.

Ein englisches Lexikon sagt mir, dass Godmother auch eine Art Sponsorin bedeuten kann, die manchmal etwas bezahlt, oder ein Projekt unterstützt. Und dass man "god"  von Gott ableiten kann, aber auch von "good", gut. Eben weil sie etwas Gutes für sich und das Kind erwarten, bitten Taufeltern oft Freundinnen und Freunde, Paten ihrer Kinder zu sein, weil sie sie selbst gerne mögen und für geeignet halten, sie bei der Erziehung des Kindes zu unterstützen.

Sie freuen sich darauf, mit den Paten über viele Jahre verbunden zu bleiben. Aber vor allem sollen sie für die Kinder Ansprechpartner sein, sie unterstützen und sie beraten, sie teilhaben lassen an ihren religiösen Überzeugungen oder auch Zweifeln. Zeit mit dem Patenkind zu verbringen, es wachsen zu sehen und ihm auch beim geistlichen Wachsen zu helfen, das kann auch für godmothers und godfathers beglückend sein.

Ich denke heute Morgen einmal an alle Patinnen und Paten. An die, die ihr Patenkind schon über Jahre begleitet haben. Aber auch an die, die es schwer hatten, gute Paten zu sein, weil Familien zerbrochen sind, oder weil sie den Kontakt zu ihrem Patenkind verloren haben. Ich selbst habe schon beides erlebt. Ein Patenkind sehe ich öfters, einem älteren habe ich schon einmal richtig weiterhelfen können und zu einem dritten habe ich den Kontakt erst vor kurzem wieder aufnehmen können, weil sich die Eltern getrennt haben.

Na klar, ich schenk auch was, Geschenke zum Geburtstag zu Weihnachten und natürlich zur Konfirmation, Patinnen und Paten sind eben auch Sponsoren. Als godmother und godfather können Paten aber noch mehr sein: Väter und Mutter einer Beziehung zu Gott, die das Patenkind durch’s Leben führt.

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