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Warten
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Warten

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Heute beginnen in Hessen die Ferien. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche freut sich schon auf Weihnachten.

Wow, heute bekommen die Schulkinder Ferien. Und meine sind schon ganz aufgeregt. Die vergewissern sich inzwischen dreimal täglich, dass es nur noch vier Tage bis Weihnachten sind: „Wirklich, Papa, nur noch vier Tage?“ „Ja, wirklich.“

Aber das passt ja auch. Der Advent gilt schließlich als Wartezeit. Und ich behaupte: Das ist gut so. Weil Warten zum Leben dazugehört. Ja, mehr noch, es ist sogar eine Kunst, ein Stück Lebenskunst. Eine Kunst, die wir richtig üben müssen.

Warum? Ganz einfach: Weil jemand, der nicht bewusst wartet, der er-wartet ja auch nichts. Und das heißt: Er hat kein Ziel mehr. Ja, letztlich sind doch alle Dinge, die uns antreiben, irgendwie in der Zukunft verankert. Jeder Lebenstraum, jede Hoffnung, alles bekommt seine Energie davon, dass wir auf etwas warten, auf etwas hinarbeiten, uns nach etwas sehnen. Sogar die Liebe lebt vom dem, was noch kommt, weil sie darauf vertraut, dass man auch das Morgen miteinander teilt.

Sprich: Wer nicht warten möchte, wer nichts mehr vom Leben er-wartet, der hat ein ziemlich trauriges Dasein. Insofern lohnt sich gerade in der Adventszeit die spannende Frage: Worauf warten wir eigentlich noch?

Da kann ich nur sagen: Ich möchte vom Leben alles er-warten. Oder wie es ein Psalmdichter vor 3000 Jahren jubelnd verkündete: „Meine Seele wartet auf Gott.“ Nun: In vier Tagen feiern wir, dass er auf die Welt gekommen ist.

 

Und wenn Sie Fragen haben, zu Gott, zum Glauben oder zur Kirche, dann schicken Sie mir einfach eine Mail: Momentmal@hr3.de

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