Ihr Suchbegriff
Klimakonferenz
Bildquelle Pixabay

Klimakonferenz

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Noch läuft in Durban die Klimakonferenz. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche schaut fragend nach Südafrika.

Manchmal hat man das Gefühl, dass Staaten letztlich auch nicht anders handeln als Privatpersonen. Ja, ich meine: Im Grunde wissen wir doch alle, dass wir schleunigst etwas zur Rettung der Erde tun müssen – und dann stehen alle da und sagen: „Richtig, so isses!“

Nur wenn es heißt: „Und welchen Beitrag leistest du?“, dann senken sich scheu die Blicke, da wird verstohlen umhergeschaut und alle wispern irgendwas wie „Ja, Umweltschutz, na klar, aber bei mir ist das mit dem umweltfreundlicheren Leben gerade ganz schwierig. Mit der Bahn zur Arbeit, hey, da brauche ich echt 20 Minuten länger. Saubere Energie, nee, da wird ja alles für mich teurer. Weniger Fleisch essen, och, aber das schmeckt doch so lecker.“ Und so weiter.

Kurz darauf heben sich dann die Zeigefinger, deuten triumphierend auf andere und sagen: „Die sollen erst mal anfangen.“ Ich vermute ja, dass das der letzte Satz des letzten Menschen auf Erden sein wird: „Die anderen sollen erst mal anfangen.“

In Durban gilt für die Staatengemeinschaft aber das Gleiche, was laut Bibel auch für jeden einzelnen gilt: „Du sollst die Erde bebauen und bewahren.“ Das heißt: Wenn Du bebaust, sollst Du gleichzeitig bewahren. Weil da, wo Menschen nur ans Bebauen denken und das Bewahren unterordnen, die Zerstörung beginnt. Wenn man sich darauf besinnt, wie es ursprünglich gedacht war, nämlich: „Bebauen darf niemals wichtiger werden als Bewahren“, dann werden die Staaten und dann wird auch jeder einzelne kapieren: Der guten Gesinnung müssen auch gute Taten folgen.

 

Und wenn Sie Fragen haben, zu Gott, zum Glauben oder zur Kirche, dann schicken Sie mir einfach eine Mail: Momentmal@hr3.de

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren