
10 Jahre Harry Potter-Film
Vor 10 Jahren herrschte in Deutschland Zauberer-Hysterie. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche erinnert sich.
Mann, war das damals eine Aufregung. Der erste Harry Potter-Film kam in die Kinos. Am 22. November 2001. Und ich … ich habe mit gefiebert. Klar! Auch wenn ich beim Lesen die Abenteuer des kleinen Zauberlehrlings alle schon im Kopf vor mir gesehen hatte. Jetzt wollte ich sie auch noch auf der Leinwand erleben.
Ich habe mich damals mit einigen Leuten unterhalten, warum uns Harry Potter eigentlich alle so begeistert. Und dann nannte mir ein Freund einen Grund, den ich für richtig klug halte. Der kleine, verzweifelte und von den widerlichen Dursleys schikanierte Harry bekommt eines Tages einen Brief, in dem ihm mitgeteilt wird: „Weißt du was, Du bist etwas Besonderes! Du bist nicht nur ein kleiner Junge, in Dir steckt ein großer Zauberer, der die Welt verändern kann.“
Ich bin überzeugt, sagte mein Freund, dass die meisten von uns heimlich auf so einen Brief warten. Einen Brief, der uns mit einem Mal Kraft, Sinn und Perspektiven schenkt. Eigentlich sind wir doch alle kleine Harrys, die sich bisweilen wie Stiefkinder des Lebens fühlen. Weil die Dursleys dieser Welt uns klein halten. Ach, wenn doch nur ein Brief aus Hogwarts käme.
Damit erzählt „Harry Potter und der Stein der Weisen“ übrigens eine ganz fromme Geschichte. Ja, schließlich ist die Bibel nichts anderes als genau so ein Brief: „Du bist etwas Besonderes. Weil Gott dich liebt. Du bist so geliebt, dass dich nichts überwinden kann.“ Und wie überlebt Harry den Angriff des bösen Voldemort? Na? Ganz einfach: Der Böse kann ihm nichts anhaben, weil Harry so geliebt wird.
Und wenn Sie Fragen haben, zu Gott, zum Glauben oder zur Kirche, dann schicken Sie mir einfach eine Mail: Momentmal@hr3.de