Röngtenstrahlen
Das heutige Geburtstagskind ist unsichtbar. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche schaut trotzdem mal nach.
Verblüfft starrte der Würzburger Physikprofessor auf den fluoreszierenden Papierstreifen in seiner Hand. Seltsam! Wieso leuchtete der, obwohl es im Labor stockdunkel war? Eigentlich gab es dafür nur eine Erklärung: Offensichtlich entstanden bei einem der laufenden Experimente gerade unsichtbare Strahlen. Und zwar ganz erstaunliche Strahlen: Strahlen, die durch feste Körper dringen konnten.
Am Abend des 8. Novembers 1895 entdeckte Konrad Röntgen per Zufall die nach ihm benannten Röntgenstrahlen – und revolutionierte damit die Medizin. Denn mit Hilfe dieser kurzwelligen Strahlung kann man Menschen quasi „durchleuchten“, ohne sie aufschneiden zu müssen. Eine Sensation.
Bis heute gehören Röntgen-Untersuchungen zum Standard der Medizin und retten täglich Leben. Und nach wie vor gilt: Sehen kann man diese Strahlen nicht, aber dort, wo sie auf bestimmte Stoffe, etwa auf Fotoplatten, treffen, hinterlassen sie Spuren. Oder bringen fluoreszierende Papierstreifen zum Leuchten.
Hey, vielleicht ist das ja gar kein schlechtes Gleichnis für Gott. Klar: Sehen kann man Gott nicht, aber da, wo seine Liebe ausstrahlt, da fangen die Augen der Menschen an zu leuchten. Und so wie Konrad Röntgen erst lernen musste, die neue Strahlung zu sehen, muss man auch lernen, die Liebe Gottes wahrzunehmen. Es gibt nur einen kleinen Unterschied: Liebe kennt keine Überdosis.
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