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Reformation
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Reformation

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Morgen ist ein Festtag. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche hat Lust, ihn zu feiern.

Morgen ist Halloween. Also, der Abend vor Allerheiligen. Der wurde als Feiertag früher vor allem im äußerst katholischen Irland begangen, dann in Amerika von ausgewanderten Iren in Erinnerung an die alte Heimat wiederbelebt – und seit einigen Jahren schwappt nun der zur Monstershow gewordene kirchliche Feiertag zurück nach Europa. Bis zu uns.

Kein Wunder, dass da manchen Leuten die Haare zu Berge stehen, wenn zum zehnten Mal irgendwelche bedrohlichen Fratzen an der Tür klingeln und Prügel androhen, falls man sie nicht mit Süßigkeiten besticht.

Nun ist ja gegen ein ausgelassenes Brauchtum gar nichts zu sagen. Verwunderlich ist nur, dass am 31. Oktober so begeistert Halloween gefeiert wird, obwohl es an diesem Datum genügend andere Gründe zum Feiern gibt.

Klar: Morgen ist doch Reformationstag. Der Tag, an dem man das Leben feiern soll. Nicht den Tod oder die Gestalten der Finsternis. Ja, morgen ist der Tag, an dem Martin Luther vor fast 500 Jahren in Wittenberg seine berühmten Thesen angenagelt und die Freiheit des Glaubens gefordert hat: „Glaubt voller Leidenschaft – und lasst euch von niemanden erzählen, er könne euch das Heil verkaufen. Heile Seelen, die bekommt man nur direkt bei Gott.“

Das war damals ein unglaublicher Befreiungsschlag. Und der Beginn der Neuzeit. Eine Einladung, Verantwortung für das eigene Leben und den eigenen Glauben zu übernehmen. Und das finde ich doch irgendwie bedeutender als leuchtende Kürbisse.

 

Und wenn Sie Fragen haben, zu Gott, zum Glauben oder zur Kirche, dann schicken Sie mir einfach eine Mail: Momentmal@hr3.de

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