Wilder Westen
Die Herbstferien in Hessen sind vorbei. Und hier gibt’s Urlaubseindrücke. Von Fabian Vogt von der evangelischen Kirche.
Mein Sohn hatte einen großen Traum. Er wollte unbedingt mal in den Wilden Westen. Dahin, wo Winnetou gelebt hat, Old Shatterhand, Lucky Luke, die Daltons und Billy the Kid. Also haben wir gespart – und waren zwei Wochen in Arizona.
Wirklich traumhaft. Grandiose Landschaften. Grand Canyon. Meterhohe Kakteen. Klapperschlangen. Endlose Weiten. Und ein unglaublicher Sternenhimmel.
Also: Seinen Traumberuf „Cowboy“, den hat mein Sohn nach einem längeren Ritt unter glühendheißer Sonne durch die Sonora-Wüste dann doch erst mal zurückgestellt. Aber das Leben dort hat ihn trotzdem begeistert. Vor allem die Tatsache, dass sich Menschen in so einer Umgebung niedergelassen haben.
Verrückt ist: In Arizona stehen auf den Ortsschildern ja immer die Gründungsjahre der Städte. Und die lauten dann: 1890, 1904 oder 1910. Sprich: Das ist meist gerade mal 100 Jahre her, dass sich die Auswanderer hier eine neue Heimat aufgebaut haben. Das hätten meine Urgroßeltern sein können.
Am meisten fasziniert mich, dass diese Leute auch alle einen Traum hatten. Den Traum von einem besseren Leben. Von mehr Freiheit. Oder von einem Ort, an dem sie ihren Glauben selbstbestimmt leben konnten. Und dann sagte mein Sohn plötzlich: „Papa, für welchen Traum würdest du in eine neue Welt aufbrechen?“
Gute Frage. Eine, die man nicht vergessen sollte, Auch wenn man nicht nach Arizona auswandern will.
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