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Verkehrssünder
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Verkehrssünder

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Na, stehen Sie auch im Verkehrszentralregister. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche hätte da so ein paar Punkte … anzumerken.

Es war am 11. Oktober 1956. Da beschloss der Bundestag, eine Kartei in Flensburg einzurichten. Zur Erfassung von Verkehrssündern. Ja, um all diejenigen zu registrieren, die gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen. Und dieses so genannte „Verkehrszentralregister“ ist vor einiger Zeit auf den Punkt gekommen.

Klar, kennen Sie: Für bestimmte Vergehen beim Autofahren gibt‘s Punkte. Und wenn einer 18 Punkte angesammelt hat, dann wird ihm der Führerschein entzogen. Zum Glück verfallen diese Punkte ja nach einigen Jahren wieder – und man kann sie auch durch die Teilnahme an Seminaren abbauen. Nun: Zurzeit sind in Flensburg rund 9 Millionen Verkehrssünder registriert. 80 Prozent davon Männer.

Neckisch finde ich bei diesem Thema, dass man immer noch von „Verkehrssündern“ spricht. Schließlich war „Sünde“ ursprünglich ein rein religiöser Begriff. Und der bezog sich gar nicht auf ein bestimmtes Fehlverhalten. Sünde meint: Der Mensch ist von Gott getrennt. Und weil Gott das überhaupt nicht gefiel, sagte er: „Ich will alles dafür tun, um diese Trennung zu überwinden.“

Genau darum wurde Gott Mensch, damit das Menschliche und das Göttliche endlich zusammen kommen. Falls es also so etwas wie ein himmlisches Zentralregister gibt, in dem unsere Lebens-Punkte registriert werden, dann bietet Gott selbst an, sie zu löschen. Das nennt man Vergebung.

 

Und wenn Sie Fragen haben, zu Gott, zum Glauben oder zur Kirche, dann schicken Sie mir einfach eine Mail: Momentmal@hr3.de

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