
Schutzengelfest
Heute ist der Tag der Schutzengel. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche sucht seinen schon mal.
Schon im 17. Jahrhundert wurde festgelegt: Der 2. Oktober ist weltweit der Tag der Schutzengel. Der Tag, an dem man all die Schutzengel feiert, die es so gibt.
Nun hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa vor einigen Jahren ergeben, dass wirklich zwei Drittel aller Deutschen an Schutzengel glauben. Übrigens auch Menschen, die mit Gott und Kirche gar nichts am Hut haben. Ja, es scheint, als ob in Deutschland mehr Leute an Schutzengel glauben als an Gott.
Klar, sagen die Psychologen, das ist ein Beweis für das urmenschliche Bedürfnis nach persönlicher Fürsorge. Menschen fühlen sich besser, wenn sie glauben können, dass ein Schutzengel auf sie aufpasst.
Dagegen ist grundsätzlich auch gar nichts einzuwenden. Nur sollte man wenigstens mal darauf hinweisen, dass die Engel eigentlich nur Hilfstruppen sind, so eine Art himmlischer Botendienst, also die geflügelte Dienerschar.
Und da frage ich mich schon: Warum geben sich so viele Menschen mit den Aushilfen zufrieden, wenn der Chef doch gesagt hat: „Ihr könnt euch gerne direkt an mich wenden“? Dass Gott Engel einsetzt, um seine Botschaft von der Liebe zu verkünden, ist ein wunderschöner, urchristlicher Gedanke. Aber dass jemand diese Boten wichtiger nimmt als den Gott, der diese Boten sendet, das wäre den biblischen Autoren nie in den Sinn gekommen.
Insofern kann man am Schutzengeltag auch einfach mal den Absender der Engel ganz neu in den Blick nehmen.
Und wenn Sie Fragen haben, zu Gott, zum Glauben oder zur Kirche, dann schicken Sie mir einfach eine Mail: Momentmal@hr3.de