
Trauerfeier
Heute findet in Oslo die nationale Trauerfeier für die 77 Toten bei den Terror-Anschlägen vom 22. Juli statt. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche ist in Gedanken dabei.
Heute wird der 77 Menschen gedacht, die ein eiskalter Killer vor vier Wochen in Oslo und in einem Ferienlager auf der Insel Utøya getötet hat. 77 mal unfassbares Leid für die Angehörigen. 77 mal völlig sinnlose Tode.
Trotzdem hat der norwegische Ministerpräsident kurz nach den Attentaten bei seiner Rede vor dem Parlament einen erstaunlichen Satz gesagt: Die Generation des 22. Juli sei die „der Helden und der Hoffnung“.
Moment mal. Hoffnung? Helden? Bei all dem Schmerz? Ja, weil die Norweger auf die schrecklichen Taten eben nicht mit Gegenhass, Gewalt und Wut reagiert haben. Weil sie deutlich gemacht haben: „Diese grausame Tat war ein Angriff auf unsere Demokratie. Auf ein tolerantes, weltoffenes, freies Land. Und wir werden uns unsere lange erarbeiteten Werte von niemandem zerstören lassen.“
Dass bei einer solchen Tragödie nicht die Gewalt, sondern die Sehnsucht nach einem friedlichen Miteinander gewinnt, das ist ein Zeichen der Hoffnung. Und wenn der Attentäter mit noch so obskuren Motiven glaubte, er könnte das Land mit seinen Untaten in den Abgrund stürzen, dann hat er sich getäuscht.
Die Generation „der Helden und der Hoffnung“, das ist die, die sich nicht durch noch so brutale Provokationen von ihrem Kurs auf Frieden und Freiheit abbringen lässt. Wenn das heute in der Trauerfeier noch einmal deutlich wird, dann war der Tod dieser Menschen zwar trotzdem sinnlos, aber wenigstens nicht umsonst.
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