Fronleichnam
Mod: Heute ist Fronleichnam. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche erzählt uns, worum es dabei geht.
Martin Luther fand, Fronleichnam sei das „schädlichste aller Feste“, „unbiblisch“ und eine „Gotteslästerung“.
Also, mal langsam! Ich meine: Worum geht’s da eigentlich? Fronleichnam hat natürlich nichts mit „Lustiger Leiche“ zu tun, sondern bedeutet „Leib des Herrn“ und bezieht sich auf die katholische Vorstellung, dass beim Abendmahl das Brot und der Wein tatsächlich in den Leib und das Blut von Jesus Christus verwandelt werden.
Nun, genau mit dieser Vorstellung, dass ein Stück Brot und ein Schluck Wein quasi magisch zu Fleisch und Blut werden, hatte der Reformator Luther seine Probleme. Natürlich war er auch der Überzeugung, dass Jesus bei einem Abendmahl gegenwärtig ist, aber doch nicht so.
Nun: Für die meisten Europäer des 21. Jahrhunderts wirken die endlosen Debatten um das Abendmahl nur noch wie ein völlig überholter, absurder und abschreckender mittelalterlicher Streit.
Heute ist die Frage doch nicht mehr, wie Jesus beim Abendmahl anwesend ist, sondern ob ich so etwas überhaupt noch glauben kann. Ich meine: Immerhin hat Jesus selbst versprochen „Wenn ihr euch in meinem Namen trefft und miteinander esst, dann werde ich ‚mitten unter euch sein‘. Das ist doch erst mal klasse. Da wird aus diesem einfachen Essen plötzlich ein Fest, ja, irgendwie ein Gottesdienst.
Diese Hoffnung auf die Gegenwart Jesu beim gemeinsamen Essen, die gilt es heute zu feiern. Ganz egal, ob katholisch oder evangelisch.
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