
Tschernobyl
Heute vor 25 Jahren ereignete sich die Katastrophe von Tschernobyl. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche erinnert sich.
Ja, ich erinnere mich noch. Genau sogar. Tschernobyl. Und die Folgen. Ich hatte Freunde, die haben aus Angst vor dem radioaktiven Niederschlag das Haus wochenlang nicht verlassen. Beängstigend war das. Auf einmal stand der Schrecken der Atomenergie leibhaftig vor der Tür.
Damals haben die Statistiker gerechnet wie die Wahnsinnigen und dann gesagt: „Ein solcher Super-GAU kommt höchstens alle 10.000 Jahre vor.“ Super! Da möchte man angesichts der aktuellen Katastrophe in Japan sagen: „Kinder, wie die Zeit vergeht.“
Vor 2000 Jahren hat der Apostel Paulus einen Satz geschrieben, den ich bis heute unfassbar klug finde. Er lautet: „Prüft alles – und das Gute behaltet.“ Stimmt. Und das mit dem Prüfen, das darf nie aufhören. Schließlich verändert die Welt sich andauernd. Und auch unsere Erkenntnisse verändern sich.
Nun wird die Sicherheit der deutschen Atomkraftwerke im Moratorium wieder geprüft. Sprich: Jetzt kommt es darauf an, was das Gute ist. Und was eigentlich die richtigen Kriterien für die Beurteilung des Guten sind.
Also: Wenn man feststellt, dass es heute deutlich ungefährlichere Formen der Energieversorgung als Atomstrom gibt, dann sollte man langfristig das Gute, also das Leben Fördernde, im Blick haben. Das, „was Leib und Seele unverletzt lässt.“ Diese Formulierung stammt übrigens auch von Paulus. Und ich finde: Er hat Recht.
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