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Weltverbrauchertag
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Weltverbrauchertag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Heute ist Weltverbrauchertag. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche wird da ganz unruhig.

Ausgerechnet Weltverbrauchertag. Heute. Der Aktionstag, an dem weltweit auf die Rechte der Verbraucher aufmerksam gemacht werden soll. Tja, und das, was der amerikanische Präsident John F. Kennedy am 15. März 1962 in seiner Grundsatzerklärung zu diesem Tag in den Mittelpunkt stellte, war: die Sicherheit. Kennedy betonte: „Das Recht auf Sicherheit und auf sichere Produkte ist ein Grundrecht des Menschen.“

Nur, wenn wir momentan nach Japan gucken, klingt das fast schon sarkastisch: „Grundrecht auf Sicherheit.“ Na toll! In Fukushima zeigen die Reaktorunglücke mehr als deutlich, wie relativ ein solches Versprechen ist. Ich meine: Was ist denn da mit dem Recht auf Sicherheit? Ich weiß: Politiker nennen das beschönigend „Restrisiko“. Nur dass aus dem minimalen Restrisiko der Atomenergie in Japan eine Katastrophe geworden ist. Eine Katastrophe, deren Folgen noch gar nicht absehbar sind.

Was heißt das am Weltverbrauchertag? Na, vielleicht, dass sich der Mensch von der Illusion völliger Sicherheit doch verabschieden muss. Die gibt es nicht, und die wird es auch nie geben. Spätestens jetzt wissen wir das. Die Natur ist nicht ohne Risiko – und die Technik erst recht nicht. Darum ist es umso wichtiger, jedes Risiko abzuschalten, dass wir abschalten können.

Trotzdem wundert mich nicht, dass die biblischen Propheten schon vor 3000 Jahren sagten: „Wirklich sicher sind wir nur bei Gott.“ Und vielleicht ist das ja gar kein schlechtes Bild für den Himmel: ein Ort ohne Restrisiko.

 

Und wenn Sie Fragen haben, zu Gott, zum Glauben oder zur Kirche, dann schicken Sie mir einfach eine Mail: Momentmal@hr3.de

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