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Graf Stauffenberg
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Graf Stauffenberg

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer

Der 20. Juli hat in Deutschland eine ganz besondere Bedeutung. Es ist der Tag, an dem 1944 Graf Stauffenberg den mutigen Versuch unternahm, durch ein Attentat den Machthaber Hitler zu beseitigen. Der Versuch ist gescheitert, obwohl viele Helfer ihn gut vorbereitet hatten. Hitler überlebte – und die Attentäter wurden hingerichtet.

Am 20. Juli denken wir zuerst an all die Menschen, die damals gegen Hitler und das nationalsozialistische Regime vorgegangen sind. Ihr Mut regt bis heute andere an, sich für Freiheit und Gerechtigkeit in Deutschland und darüber hinaus einzusetzen.

Und der 20. Juli lädt auch dazu ein, über die Werte nachzudenken, die das Zusammenleben der Menschen möglich machen und erleichtern sollen. Wie zum Beispiel Entschlossenheit; Standhaftigkeit; der Mut, eine eigene Meinung zu vertreten; Achtung vor dem Leben eines jeden Menschen und seiner Würde; die Freiheit, seine Meinung zu äußern.

Wenn ich die Lebensgeschichte von Graf Stauffenberg anschaue, dann fällt mir auf, dass er eine ganz eigene Entwicklung durchlaufen hat. Als Hitler an die Macht kam, war er erst einmal noch ziemlich begeistert vom Nationalsozialismus. Ein starker Mann an der Spitze: Das hat gut in seine eigene Vorstellung vom Staat gepasst. Schnell aber hat er bemerkt, welche fatalen Folgen daraus erwachsen sind. Und er hat seine eigene Einstellung hinterfragt und neu ausgerichtet. Darum war es für ihn nur konsequent, an einem Umsturz mitzuwirken.
Das finde ich besonders bewundernswert an Graf Stauffenberg: Er ist nicht bei der einmal gefassten Einstellung geblieben. Denn er hatte erkannt, dass diese Einstellung ein verbrecherisches System unterstützte. Er hat seine Meinung geändert.
Darin ist er für mich ein Vorbild.

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