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Familie
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Familie

Uwe Groß
Ein Beitrag von Uwe Groß, Katholischer Diakon, Pfarrei St. Peter und Paul, Wiesbaden

Für manche werdende Mutter war das richtig stressig. Wenn`s irgendwie ging, sollte das Kind erst 2007 auf die Welt kommen. Denn dann war das Familiengeld gesichert. Vor 11 Jahren wurde es eingeführt, damit mehr Menschen „ja“ zum Kind sagen und Familie und Beruf besser miteinander vereinbar sind. Und zwar für Frauen und Männer. Ja, Familie ist wieder „in“ und Kinder sind wieder gefragt. Glaubt man den Meinungsforschern, sagen über 80 Prozent der Menschen in Deutschland, dass ihnen Partnerschaft und Familie, neben der Gesundheit, das Wichtigste sind.

Dabei hat sich das Bild von Familie heute erweitert: alleinerziehende Väter oder Mütter mit Kindern zählen ebenso dazu wie Patchworkfamilien, also zusammengesetzte Familien von verschiedenen Ehepartnern, oder die klassische Vater-Mutter- Tochter- Sohn- Familie. „Familie ist da wo Kinder sind“ so hat es einmal der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder gesagt. Für mich ist Familie etwas, was mir Sicherheit und Geborgenheit schenkt. Menschen zu denen ich gehöre und die zu mir gehören. Menschen, die nicht unverbindlich bleiben, wenn ich nicht mehr weiter weiß, sondern die mir zur Seite stehen. Gerade in schwierigen Situationen habe ich erfahren, dass sogenannte Freunde mich im Stich gelassen haben, aber meine Familie hat zu mir gehalten. Leider gibt es auch sehr viel Leid in Familien, Gewalt, die sich Menschen antun, Verletzungen, die sich Menschen zufügen. Da wo die größte Freude sein kann, ist oft auch großer Schmerz.

Trotzdem bleibt die Familie für die meisten Menschen eine große Hoffnung. Sie wollen die Hoffnung nicht aufgeben, dass geteiltes Leben nicht halbes Leben, sondern doppeltes Leben ist. Sie wollen die Hoffnung nicht aufgeben, dass Kinder kein Schaden, sondern Gewinn sind. Die Bibel sagt: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Alles, was wir sind, sind wir eigentlich nur dadurch, dass andere zu uns „Ja“ gesagt haben. Unsere Eltern haben uns auf die Welt gebracht und großgezogen. Und vieles von dem, was ich weiß oder an Grundhaltungen habe, habe ich von meinen Eltern oder Lehrern gelernt. Ich glaube: Familie ist kein Auslaufmodell, sondern in vielen Fällen das Beste, was einem Menschen passieren kann. Daran denkt die katholische Kirche morgen am Familiensonntag.

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