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Wie im Himmel
Bild: Beate_Hirt

Wie im Himmel

Clemens Weißenberger
Ein Beitrag von Clemens Weißenberger, Katholischer Pastoralreferent, Frankfurt
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In diesem Jahr waren wir wieder im Urlaub in den Bergen. Wir waren fast jeden Tag auch zu längeren Touren unterwegs. Einmal standen wir wirklich auf einem Gipfel. Wir schauten in die weiten Täler, um uns Berge, am Horizont nichts als Gipfel. Der Himmel war blau und die Sonne schien. Einen Augenblick waren wir stumm vor Freude und Staunen. Da sagt meine Tochter: „Papa, weißt du, hier bin ich gerne, weil in den Bergen fühl ich mich wie im Himmel.“

Dem Himmel so nah

Ich habe sie angelächelt und verstanden. Mir ging‘s ähnlich, es war ein himmlischer Moment. Weil wir an diesem besonderen Ort waren. Mehr als zweitausend Meter hoch droben in den Bergen. Und dieses Glück haben wir still genossen und geteilt.

Schon die Vorbereitung und der Aufstieg zu diesem Ort waren richtig schön: Am Morgen die Vorbereitung, wir schauten, welche Überraschungen das Wetter bereithält, suchten die Route heraus, packten Proviant und Kleidung in den Rucksack.

Genießen, schauen und still werden

Dann waren wir auf dem Weg, erst im Wald. Ab der Baumgrenze dann hat sich der Blick auf die Berge geweitet. Das erste Aha-Erlebnis. Je näher wir dem Gipfel kamen, umso steiler und schwieriger wurde der Weg. Die letzten Meter dann bis zum Gipfelkreuz und der Bick über Täler und Berge haben für den Aufstieg entschädigt. Und dann: Auf den eigenen Herzschlag und Atem hören. Einfach nur genießen, schauen und still werden.

Mir ist auf dem Gipfel nachgegangen, dass es oft einen gewissen Ablauf gibt, bei so vielem im Leben: erst planen, dann vorbereiten, dann durchführen, und wenn es gut war: einfach nur noch genießen und sich am Ergebnis freuen.

Der gute Geist Gottes lässt so vieles im Leben gelingen

Das geht mir so, wenn ich eine gut vorbereitete Unterrichtsstunde in der Schule zu einem tollen Ergebnis geführt habe. Wenn ein Vortrag meine Zuhörer fesselt und ihnen gefällt. Wenn die Eindrücke einer Fahrt noch nach Jahren zu guten Erinnerungen führen. Wenn eine Familienfeier durch den Einsatz vieler geklappt hat. Vieles in meinem Leben, privat oder beruflich, geschieht so.

Aber auf dem Gipfel im Urlaub, da wurde mir eines besonders klar: Bei jeder dieser gelungenen Ereignisse spüre ich einen guten Geist, eine positive Stimmung, ein Aha Gefühl. Für mich ist das der gute Geist Gottes, der so vieles in meinem Leben gelingen lässt, ohne dass ich es direkt merke oder bestellt habe. Meine Tochter, die hat es für mich auf den Punkt gebracht: „Papa, weißt du, hier fühl ich mich wie im Himmel“.

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