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Weltreligionstag
Bild: Pixabay

Weltreligionstag

Dr. Klaus Depta
Ein Beitrag von Dr. Klaus Depta, Katholischer Rundfunkbeauftragter, Fulda

Moderator/in: Europäischer Datenschutztag, Tag des strahlenden Sterns, Tag des Eisbären – die Liste der sinnigen oder skurrilen Gedenk- und Aktionstage ist unendlich lang. Heute, am dritten Sonntag im Januar, ist der Weltreligionstag an der Reihe. Klaus Depta von der Katholischen Kirche: Erklär uns mal bitte, warum dieser Tag wichtig sein soll.

 

Also, für uns in Deutschland spielt dieser Tag eher eine untergeordnete Rolle. Die beiden christlichen Konfessionen haben bei uns eine ganze Reihe von Feiertagen, die zudem gesetzlich geschützt sind. Der Weltreligionstag hat das Ziel, über den Tellerrand der eigenen Konfession oder Religion hinauszuschauen und mehr über andere große Religionen zu erfahren und zu lernen.

Warum ist das denn so wichtig?

 

Lass es mich mal mit den Worten des jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber beantworten. Der hat nämlich einmal gesagt: Alle Menschen haben einen Zugang zu Gott, aber jeder einen anderen. Wenn nun religiöse Menschen aus ihrem Glauben heraus leben und so ihre Lebensentscheidungen treffen, dann kann ich sie nur verstehen, wenn ich etwas über ihren Glauben weiß. Und bekanntlich ist Wissen das Gegenteil von Vor-Urteilen!

Dabei schwingt schon mit, dass der Weltreligionstag auch eine politische Dimension hat…

 

Ja, natürlich. Niemand ist besser oder weniger gut, weil er einen bestimmten Glauben hat. Jeder hat Respekt verdient für die Dinge, die er denkt, tut und eben auch glaubt. Insofern geht es beim Weltreligionstag also darum, mehr über den anderen und seinen Glauben zu erfahren – und ihn und seinen Glauben zu respektieren.

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