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Weltkindertag

Weltkindertag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Heute wird in Deutschland der „Weltkindertag“ begangen, der auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern und ihre Rechte aufmerksam machen möchte. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Sag mal, worum geht’s denn da genau?

Na, wer Kinder hat, der kennt vermutlich den frechen Spruch: „Zwei Jahre lang machst du alles, damit die Bälger endlich laufen und sprechen können – um ihnen dann sechzehn Jahre lang zu sagen ‚Setz dich hin, halt den Mund’“. Na gut, das ist nur ein Gag, aber tatsächlich gibt es ja ständig Klagen - was weiß ich: gegen den Lärm in Kindergärten oder auf Schulhöfen. Es werden Schilder aufgehängt: „Fußballspielen im Hof verboten“, es entstehen immer mehr „Kinderfreie Hotels“ und ich weiß noch, welche Blicke meine Frau und ich oft geerntet haben, wenn wir mit unseren kleinen Kindern in ein Restaurant gegangen sind und die mal so ein bisschen rumgegiggelt haben. Letztlich geht es beim Weltkindertag also um die Frage: Wie muss eine Gesellschaft sein, in der Kinder willkommen sind und wirklich Kinder sein dürfen.

Und? Wie muss die sein? Hast du da konkrete Ideen?

Ich glaube, dass es in erster Linie um ein Umdenken geht. Dass wir dieses „Setz dich hin. Halt den Mund!“ überwinden. Nebenbei: Das hatten sogar schon die Jünger von Jesus so im Kopf. Wirklich. Es gibt da die schöne Geschichte, dass eines Tags eine Horde Kinder auf Jesus zustürmt. Und die Jünger stellen sich sofort wie eine Horde Bodyguards vor ihm auf und schimpfen: „Ihr da! Weg, stört den Meister nicht!“ Doch Jesus sagt ganz entspannt: „Lasst die Kinder zu mir kommen, denn ihnen gehört das Himmelreich.“ Ja, dann unterhält er sich freundlich mit den Kindern und segnet sie. Wie gesagt: Kinder sollen spüren, dass sie willkommen sind. Außerdem hat das auch noch einen ganz besonderen Vorteil: Aus glücklichen Kindern werden meist tolle Erwachsene.

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